Fakten zum Fitness-Sport
**Fakten über den Fitness-Sport**
Im Jahr 2016 zählten die deutschen Fitness-Clubs mehr als zehn Millionen Mitglieder. Laut einer Umfrage von Statista trainierten 61 Prozent dieser Mitglieder mehrmals wöchentlich in ihrem Fitnessstudio, während 7 Prozent sogar täglich trainierten. Die Mehrheit der Befragten verbrachte dabei ein bis zwei Stunden pro Trainingseinheit, wobei die bevorzugte Trainingszeit am Abend zwischen 17 und 24 Uhr lag.
Ob beim Schwitzen im exklusiven Boutique-Studio oder beim Wasser-Workout: Fitness-Studios erfreuen sich kontinuierlich wachsender Beliebtheit. Die rund 8.700 Fitnessanlagen in Deutschland verzeichneten im Jahr 2016 einen Anstieg der zahlenden Mitglieder um 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Branche strebt bis zum Jahr 2020 an, die Mitgliederzahl auf über zwölf Millionen zu erhöhen.
Besonders profitabel waren in diesem Boom die Discount-Studios. Laut Karsten Hollasch vom Beratungsunternehmen Deloitte wuchsen insbesondere die großen Player der Branche überproportional im Vergleich zum Rest des Marktes.
Die monatlichen Mitgliedsbeiträge variieren dabei je nach Betriebsform. Während Kunden in Kettenbetrieben durchschnittlich 34,47 Euro zahlten, lag der Beitrag in Einzelstudios bei 52,45 Euro. Am teuersten war das Training in sogenannten Mikrobetrieben, wo die durchschnittlichen Kosten bei 65,80 Euro lagen. Rund 90 Prozent des Branchenumsatzes von 5,05 Milliarden Euro wurden durch Mitgliedsbeiträge erwirtschaftet.
Damit positionierte sich die Fitness-Branche im vergangenen Jahr als die mitgliederstärkste Trainingsform in Deutschland und ließ Fußball, Turnen und Tennis deutlich hinter sich. Doch laut Sportwissenschaftlern ist die Mitgliedschaft allein kein Garant für regelmäßigen Sport. „Die Mitgliedschaft im Fitnessstudio gehört mittlerweile zum guten Ton, wie früher Golf oder Tennis“, sagt Professor Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln. Viele Mitglieder erleben nach etwa acht bis zwölf Wochen ein Motivationstief, aus dem sie oft nicht mehr herausfinden. Wären tatsächlich alle zehn Millionen Mitglieder aktiv, könnten die Studios den Ansturm gar nicht bewältigen. Froböse schätzt, dass mindestens die Hälfte der Mitglieder sogenannte Karteileichen sind.
Der Fitnessverband DSSV sieht dies anders und verweist auf eine vergleichsweise geringe Zahl inaktiver Mitglieder. Einer repräsentativen Umfrage von YouGov aus dem Jahr 2014 zufolge gaben nur 3 Prozent der Fitnessstudio-Mitglieder an, „nie“ zu trainieren. Im Gegensatz dazu berichteten 18 Prozent der Befragten, dass sie mindestens viermal pro Woche ins Fitnessstudio gehen. Natürlich handelt es sich hierbei um Selbstauskünfte.
Laut der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen sind es vor allem junge Großstadtbewohner, die regelmäßig Fitnessstudios besuchen. „Mehr Männer als Frauen und mehr Großstädter als Dorf- oder Kleinstadtbewohner geben an, regelmäßig in ein Fitnessstudio zu gehen“, erklärt Ulrich Reinhardt, der wissenschaftliche Leiter der Stiftung. Mit steigendem Bildungsniveau und Einkommen steigt auch die Häufigkeit der Fitnessstudio-Besuche. Den größten Unterschied gibt es jedoch beim Alter: Unter-30-Jährige trainieren deutlich häufiger in Fitnessstudios als der Rest der Bevölkerung.
Die Branche richtet ihre Angebote gezielt auf diese Zielgruppen aus. Mit Flatrate-Angeboten können Mitglieder für einen festen Monatsbeitrag aus rund 40 Sportarten und 800 Trainingsorten in ganz Deutschland wählen. Das Spektrum reicht von Klettersportarten wie Bouldern über Yoga bis hin zu Zumba. Auch digitale Fitnessangebote und hybride Modelle, die Offline- und Online-Fitness kombinieren, liegen im Trend. Ende 2016 zählten Online-Fitnessstudios laut Deloitte rund 563.000 registrierte Mitglieder, von denen 194.000 zahlende Nutzer waren.
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